Wie erschaffe ich eine Welt / Worldbuilding
Eine Sache, die sich gewünscht wurde, auf die ich einmal eingehen soll, war das Thema „Wie erschaffe ich eine Welt“.
Nun, das ist, wie ich finde, eine schwierige Frage. Denn um eine Welt zu erschaffen, muss man einfach Fantasie haben. Ich versuche einfach mal zu erklären, wie ich bei meiner Fantasywelt von „The Dragon’s Secret“ heran gegangen bin. Vorweg möchte ich sagen: Jeder hat eigene Wege, jeder hat eigene Ideen und Vorstellungen und es ist okay diese zu haben. Sie müssen nicht jedem gefallen, sie müssen DIR gefallen.
Also: Wie habe ich meine Welt erschaffen? Wie einige wissen ist das „Nachtkönigreich“ nicht nur Band 1, sondern auch Namensgeber für das Königreich Tristeria. Mir war es wichtig, kein „Standard-Königreich“ zu haben, daher habe ich mir überlegt, was könnte ich anders machen, was so nicht überall in einer Mittelalterwelt da ist. Da kam mir der Planet Nar Shaddaa irgendwie in den Kopf, bekannt aus Star Wars. Ich kann nicht einmal genau sagen, wieso, aber es wirkt so, als wäre immer Nacht und das Leben beginnt dann erst richtig. Das habe ich dann in ein Mittelaltersetting umgewandelt. Tristeria, dass Nachtkönigreich, bei der tagsüber geruht wird und erst abends das Leben richtig beginnt.
Dazu kamen dann natürlich noch die anderen Reiche, welche ich immer etwas anders machen wollte. Einige sind freundlicher zu ihren Einwohnern und somit auch sehr volksnah. Dann gibt es noch Morkor, die neutrale Festung. Ich wollte einen Ort, an dem die Reiche im Großen und Ganzen nichts zu sagen haben, einen Ort, fernab vom Einfluss von König und Königin, da ist dann diese Festung entstanden. So ergibt sich dann das Bild der vier Königreiche und eben der neutralen Festung. Natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht wie diese Welt abläuft, da kam mir Game of Thrones in den Sinn. Von Diebstählen, Mord und Gelüsten, bis hin zu Vertrauen und Liebe kann alles dabei sein, die Frage ist immer nur, wie genau man das aufbaut. Jeder Charakter in meinem Buch hat eine eigene Persönlichkeit: Freundlich, lieb, bösartig, nur auf sich fixiert, giert nach Macht und vieles, vieles mehr. Aus dieser Kombination hat sich dann meine Welt errichtet. Viele Dinge, das muss man ehrlich sagen, sind auch einfach beim schreiben passiert.
Seien es zufällige Begegnungen oder Orte die entstanden sind. Einige davon haben reale Bezüge und sind eben für die Geschichte umgeändert worden. Dadurch ist für mich meine Welt sogar teilweise real. Das kann ich auf jeden Fall nur raten: Wenn es Menschen oder Orte gibt, die ihr mögt oder auch nicht mögt, verpasst diesen ein paar Änderungen und baut sie einfach in euer Buch ein, so wirken gewisse Dinge so nah und real, dass es schon etwas beängstigend ist. Ihr habt mal was schlimmes oder verdammt gutes erlebt ? Schreibt es um, baut es für eure Charaktere um.
Nur mal ein Beispiel: In Band 1 gibt es den s.g. „Fuchsbau“, dessen Versteck ist eine Anlehnung an eine Hütte die ich mal mit Freunden im Wald gefunden hatte und darin gespielt haben. Solche Kleinigkeiten sind es, die ein Buch dann besonders machen.
SPOILER: In Band 3 „Das vergessene Volk“ gibt es ein Königreich, welches untergegangen ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Es sollte eine Anlehnung an Atlantis sein. Viele solcher kleinen Dinge finden sich wieder und das gefällt mir so am schreiben. Durch solche Sachen kann man sich eine Welt nach seinen Vorstellungen bauen. Ob gute oder schlechte Dinge, man kann sie so verändern wie man es selber will. Für mich ist bei der Erschaffung einer Welt wichtig, dass ich „fühle“ was ich schreibe.
Und ja, so ist meine Welt entstanden. Ich weiß nicht ob man meinen Gedankengängen folgen konnte, doch so ist es bei mir gewesen.
Schlusswort: Bei diesem Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine persönliche Erfahrung und Meinung die ich bis heute gesammelt habe. Es muss nicht der richtige oder der falsche Weg sein, jedoch ist es der, für den ich mich entschieden habe. Mir geht es darum eine Geschichte zu erzählen, die den Menschen gefällt. Auf dem Weg mache ich sicherlich Fehler und habe noch viel zu lernen, doch das gehört eben auch dazu.
Sollten noch Fragen sein, zögert nicht damit!
Es grüßt euch,
euer Daniel